Ich-Botschaften & Du-Botschaften  

„Ich statt du“

1. Ziele

Durch Ich-Botschaften teilen die Erziehenden dem Kind ihre Gedanken und Gefühle zu einem Verhalten des Kindes mit. Dadurch erfährt das Kind, welche Wirkung sein Verhalten bei anderen auslöst, ohne dass es selbst bewertet wird. Somit kann das Kind seine eigene Verhaltensweise beurteilen und entsprechende Konsequenzen für sein zukünftiges Verhalten ziehen.

2. So geht das

Die Ich-Botschaft besteht sowohl aus einem Gefühlsteil als auch aus einem Tatsachenteil. Dabei werden die eigenen Gefühle in der Ich-Form ausgedrückt, um keine ungewollten Blockaden beim Kind aufzubauen. 

Statt dem „Du“, was Kinder meistens als direkten Angriff oder Abwertung empfinden, lässt sich die „Ich-Botschaft“ in einer milderen Form mit mehr Sinn für Verständnis einsetzen. Dem Kind wird auf genaue, aber einfache Weise klar gemacht, was man von ihm möchte und welche Gefühle die Person dabei empfindet

3. Beispiel

Statt „Wieso kommst du so spät nach Hause?“, klingt „Ich habe mir Sorgen gemacht, wo du bleibst“ nicht negativ, sondern enthält eine indirekte Aufforderung. Die „Du-Form“ ist also nicht immer die geeignete Kommunikationsweise und kann zu Missverständnissen und Abwertungsgefühlen führen.

Beim Weihnachtsfest bekommt das Kind unter anderem Weihnachtskarten mit Geldscheinen. Die Karten wirft es achtlos weg, was die Großeltern traurig macht. Deshalb teilt die Oma dem Kind ihre Gefühle mit: „Als ich gesehen habe, dass du die Karte von uns einfach weggeworfen hast, hat mich das traurig gemacht.“

4. Fragen, Anpassungsmöglichkeiten und Kritik

Es besteht die Gefahr, dass in einigen Situationen unsere Emotionen uns leiten. In solchen Momenten, werden die passenden Formulierungen nicht korrekt ausgedrückt. Wir alle kennen Situationen, in welchen wir bei einem Streit wütend, frustriert oder traurig sind. Das Verhalten anderer Menschen kann uns manchmal zum Wahnsinn treiben. Dies kann dazu führen, dass negative „Du- Botschaften“ vermittelt werden. 

Konflikte lösen, heißt die eigene Kommunikation zu verändern und achtsam gegenüber anderen zu sein. ‚Ich-Botschaften‘ zu kommunizieren, will geübt sein. Die eigentliche Kunst bei der Verwendung von ‚Ich-Botschaften‘ ist, dass man sich seiner eigenen Gefühle und Bedürfnisse bewusst sein muss, bevor man sie äußern kann.

5. Material / Links

Links zu weiteren Karten:

 Video:
https://youtu.be/LuQlFcpP77U

Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar