Alpen-Methode

Gründer: Lothar J. Seiwert

1. Ziele

Das Konzept des Zeitmanagements von Seiwert verfolgt das Ziel, in fünf Arbeitsschritten einen schriftlichen Tagesplan zu erstellen, um seinen Alltag effizienter zu strukturieren und effektiver zu nutzen.

2. So geht das

 A– Aufgaben definieren

  • Ungeordnete To-do Liste anfertigen mit allen zu erledigenden Aufgaben und Terminen

 LLänge schätzen

  • Den Zeitaufwand der jeweiligen Aufgaben realistisch einschätzen
  • Lieber zu viel als zu wenig Zeit einplanen
  • Uhrzeiten notieren
  • Deadlines festlegen

 P– Pufferzeit einplanen

  • Ablenkung, Verzögerung und Unterbrechungen sind möglicherweise nicht vermeidbar
  • 60 % verplanen und den Rest für Puffer oder ausreichende Pausen einplanen

 E– Entscheidung treffen

  • Termine und Aufgaben nach Wichtigkeit ordnen

 N– Nachkontrolle

  • Bilanzen ziehen:
  • Habe ich alle Ziele erreicht?
  • Welche Aufgaben haben ich nicht geschafft und warum?

Sind die Pufferzeiten ausreichend?

3. Beispiel

So könnte ein Zeitplan für ein Team nach der ALPEN-Methode aussehen:

Aufgabe

Zeit

Dauer

Pufferzeit

!

!!

!!!

Erledigt

Bad putzen mit den Jugendlichen

7:00-8:00 Uhr

1 Stunde

15 min

 

X

 

Check

Dienstbesprechung

9:00-12:00 Uhr

3 Stunden

30 min

  

X

 

Mittagessen und Hausaufgabenhilfe

12:30-14:30 Uhr

2 Stunden

15Min

 

X

  

Arzttermin mit Jugendlichen

15:00-16:00 Uhr

1 Stunde

30min

    

Einkaufen mit Jugendlichen   

17:00-17:30 Uhr

30 min

15Min

X

   

Dienste der Jugendlichen begleiten, Gespräche

18:00- 22:00 Uhr

4 Stunden

30Min

 

X

  

Die Ausrufezeichen sollen die Wichtigkeit der Aufgaben im Zeitplan visualisieren. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass nicht alle zu erledigenden Aufgaben über den Tag gleich priorisiert werden. Dieser Schritt soll das E- Entscheidungen in der Alpen-Methode darstellen.

4. Fragen, Anpassungsmöglichkeiten und Kritik

Die Alpen-Methode könnte im pädagogischen Alltag für die Erzieher*innen und die Bewohner*innen angewendet werden. Sie könnte einen Nutzen für die Alltagsstruktur darstellen und verhilft den Kindern und Jugendlichen sowie den pädagogischen Fachkräften zur Selbststrukturierung. Die Methode kann auch in Familien eingesetzt werden, um an der Selbstorganisation und dem Zeitmanagement zu arbeiten oder den Alltag besser zu strukturieren.

Achtung: Organisationen streben häufig nach zu viel Struktur und Planung. Wichtig ist es, auch immer wieder frei verfügbare Zeiten für Jugendliche und Fachkräfte zu haben und Planungen ‚über den Haufen zu werfen‘, um Strukturen mit den jungen Menschen gemeinsam auszudenken und zu erneuern.

In der Arbeit mit Familien müssen Fachkräfte daran denken, dass Familien keine Organisationen sind und ihren eigenen Takt und Rhythmus finden müssen. Zu viel Struktur und zu enge Taktung ist ggf. nicht besser, als zu wenig Regelungen.

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